Tägliche Improvisation im operativen Geschäft
Viele Unternehmer und Führungskräfte bei kleinen und mittleren Unternehmen sind nach wie vor der Meinung, dass Strategie-Entwicklung nur etwas für Großkonzerne ist. Dabei übersehen sie, dass auch sie nach einer Strategie vorgehen. Sie planen ja ihre Einkäufe und Investitionen, sie überlegen sich, welche Marketing-Aktionen sie unternehmen werden und beobachten, was der Wettbewerb so treibt. Der Unterschied dabei ist, dass das operative Geschäft die Strategie bestimmt. Und je nach Geschäftslage wird dann schnell mal die Strategie über den Haufen geworfen und monatlich geändert. Mit einem solchen Zick-Zack-Kurs wird man aber nicht als markantes Unternehmen, als Markenunternehmen, wahrgenommen. Das Beschäftigen mit Positionierung sorgt dafür, dass Improvisation und ständige interne Feuerwehreinsätze deutlich reduziert werden und wieder Übersicht und Souveränität ins Unternehmen einziehen können.
Das Tagesgeschäft als Ausrede
Lässt sich ein solches inhabergeführtes Unternehmen auf einen Positionierungsworkshop ein, lauern selbst nach einer erfolgsversprechenden Neuausrichtung des Unternehmens mehrere Gefahren bei der weiteren Umsetzung. Zentrales Problem ist hier der Rückfall in das Tagesgeschäft. Wer nicht sofort oder wenigstens innerhalb von 72 Stunden nach einem solchen Workshop anfängt, die Umsetzungsliste abzuarbeiten, wird höchstwahrscheinlich nicht mehr den Sprung in die Neupositionierung schaffen. Unsere Kunden erhalten einem Workshop immer eine detaillierte Multiprojekt-Managementliste, auf der genau festgehalten wird, wer was wann zu unternehmen hat. Die Praxis hat gezeigt, dass nur die Unternehmen erfolgreich in die Umsetzung kommen, die sich diszipliniert an diese To-do-Liste halten.
Die Angst vor der Veränderung
Die „German Angst“ ist auch eine Angst vor der Veränderung. Während gerade in anglo-amerikanischen Ländern ein mögliches Scheitern nach Veränderungen als völlig normal angesehen wird, gibt es in deutschsprachigen Ländern nur wenig Verständnis für die Möglichkeit eines Fehlversuchs. Alles wird unendlich lange analysiert und abgewogen, bis man endlich, und dann oft sehr zögerlich, einen Neuanfang wagt. Viele bleiben bei diesem Zögern und Zaudern stecken und bekommen Angst vor der anfänglichen Courage. Kommt dann eine laue Verbesserung der konjunkturellen Lage, nimmt man dies gerne als Bestätigung an, den bisherigen Weg unbeirrt weiterzugehen und die geplante Neupositionierung zu verschieben. So ist es möglich, dass viele Branchen sehenden Auges in ihr Verderben schlittern. Wir können dies zum Beispiel an den vielen Einzelhandelsläden beobachten, die einfach nicht wahrhaben wollen, dass man in Zeiten des prosperierenden Online-Handels sich anders aufstellen muss als noch vor 20 Jahren.
Die Macht der Gewohnheit
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Auch bei vielen Unternehmen und Unternehmern läuft der betriebliche Alltag immer wieder gleich ab. Bei einer notwendigen Neupositionierung muss man das gewohnheitsgemäße „Autopilot-Verhalten“ wieder abschalten und selbst das Steuer übernehmen. Schon Albert Einstein erkannte: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ Deshalb ist es wichtig, bei einer Neupositionierung mit den allerwichtigsten Maßnahmen anzufangen und nicht alles auf einmal erledigen zu wollen. Mit dem konsequenten Umsetzen weniger, aber der wirklich durchgreifenden Aktionen ist man daher auf dem besten Weg, eingefahrene Routen zu verlassen.
Fehlende Delegation
Tatsächlich arbeiten viele Selbständige der kleinen und mittleren Unternehmen an der Belastungsgrenze. „Wie soll ich da bitte noch Zeit haben, an meiner Positionierung zu feilen?“, ist die berechtigte Frage vieler Unternehmer, obwohl sie doch wissen, dass man vor allem AM und nicht nur IM Unternehmen arbeiten sollte. Man kümmert sich eben gerne um die täglichen Dinge, die einen leicht von der Hand gehen. Dabei vergessen viele Selbständige, dass es eigentlich nicht ihre Aufgabe ist, sich den täglichen Routine-Aufgaben zu widmen. Man gibt sich als den großen Kümmerer, ohne den der Laden nicht läuft, der überall präsent sein muss und vor lauter Wichtigkeit nichts aus der Hand geben kann. Viele Angestellte bemängeln gerade in den kleinen Unternehmen die fehlende Einsicht und das mangelnde Vertrauen der Chefs zu delegieren. Positionierung ist Chefsache und kann nicht delegiert werden. Deshalb muss man sich dafür einfach Zeit nehmen und weniger wichtige Aufgaben an die Mitarbeiter weitergeben. Dies sollte sich jeder Unternehmer täglich immer wieder verinnerlichen.
Die Lösung: Die Positionierungswerkstatt
Die meisten Selbständigen sind sich dieser Feinde einer erfolgreichen Positionierung bewusst, aber sie fallen dennoch immer wieder in das gewohnte Verhaltensmuster zurück. Eine Abhilfe kann hier die regelmäßige Positionierungswerkstatt sein. Man vereinbart einen festen Termin einmal im Monat, wo man zusammen mit einem Berater die To-do-Liste kontrolliert, weiter abarbeitet, sich neue Termine setzt und auch notwendige Korrekturen gegenüber der ursprünglichen Planung bespricht. Wir bieten diesen Service nach einer Positionierung an. Unser Kunde wird in der Regel einmal monatlich kontaktiert, die wichtigsten Maßnahmen werden besprochen und deren Umsetzung kontrolliert. Einmal im Jahr sollte ein persönliches Feedback-Gespräch stattfinden. Somit ist gewährleistet, dass die genannten fünf Feinde einer Positionierung nicht durch die Hintertür wieder ins Unternehmen eindringen können und der erfolgreichen Umsetzung nichts mehr im Wege steht.