Naila – 39 Grad zeigt die Temperaturanzeige unseres Autos an. Wir machen uns aus dem verhältnismäßig kühlen Oberfranken auf den Weg in den heißen Kessel Stuttgarts. Denn genau dort, in Degerloch, einem der schönsten Bereiche Stuttgarts, treffen wir einen treuen Kunden, einen wirklichen Macher.
Goran Milenov lebt den viel beredeten amerikanischen Traum. Als kleiner Junge kam er mit seinen Eltern aus Bosnien nach Deutschland, wo er heute ein blühendes Unternehmen mit 17 Mitarbeitern führt. Er plant, baut und pflegt die Gärten des Who-is-Who Stuttgarts und ist hier heute einer der erfolgreichsten Geschäftsführer in Sachen Garten- und Landschaftsbau. Doch wer Goran kennt, weiß, dass er sich das niemals anmerken lassen würde. Goran Milenov ist einer der bescheidensten und bodenständigsten Menschen, den wir kennen. Dabei ist er vor allem eins: ein wahrer People Builder. Doch beginnen wir am Anfang…
„Die Leute schätzten, dass ich das hielt, was ich versprochen habe. Ich war pünktlich, ich rief zurück und war ehrlich. Deshalb stehe ich heute da, wo ich jetzt bin.“ – Goran Milenov
Goran kommt in den 80ern mit seinen Eltern nach Deutschland. Der spätere Bosnienkrieg in seiner alten Heimat begleitet ihn viele Jahre lang. Seine Eltern sind es, die ihm schon früh wichtige Werte mit auf den Weg geben, die ihn dorthin gebracht haben, wo er heute steht. Goran durchlief die klassische Lehre eines Handwerkers und ließ sich zum Garten- und Landschaftsbauer ausbilden. Sein Beruf machte ihm große Freude, er war richtig gut darin. Schon früh erkannte er, dass ihm seine Unabhängigkeit viel wert war. Er wollte nicht für andere arbeiten, er wollte sein eigener Chef sein. Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit hatten bei ihm schon immer Priorität und genau deshalb erarbeitete er sich schon sehr früh als Ein-Mann-Unternehmen einen sehr guten Ruf im Stuttgarter Raum.
Doch Gorans Wurzeln holten ihn immer wieder ein. Sein Nachname ließ klar auf seine Nationalität schließen. Die Vorurteile ausländischer Handwerker musste er durch seine fachliche Kompetenz und seine zuverlässige Leistung lange ‚wegarbeiten‘. Immer wieder waren die Kunden sehr erstaunt, wenn er in seinem flüssigen schwäbischen Dialekt wortgewandt durch Beratung und Projekte führte. Doch schnell sprach sich Goran Milenovs gute Arbeit herum. Immer mehr Anfragen, darunter auch Chefs und Führungskräfte großer Stuttgarter Konzerne, wie Mercedes und Porsche, trudelten ein und er konnte das Pensum nicht mehr alleine stemmen. Ihm war klar: Er braucht Personal. Dieses Jahr 2019 feiert er sein 25jähriges Jubiläum. Es ist viel passiert seit seinem Beginn in den 90er Jahren. Zum Garten- und Landschaftsbau Milenov gehören inzwischen 17 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist frei von Banken, besitzt einen eigenen großen Fuhrpark, der regelmäßig vergrößert wird und einen Chef, der bereits einige Jahre vor seinem Ruhestand die Ruhe weg hat, denn er weiß: Sein Unternehmen ist gesund. Das war nicht immer so, denn Stuttgart verfügt über mehr als 250 Garten- und Landschaftsbauer und hier sind Schwarz-Arbeiter und Alleinunternehmer noch nicht einmal inbegriffen. Die Konkurrenz ist groß, die Auftraggeber anspruchsvoll und – ganz klassisch schwäbisch – sparsam. Doch die harte Arbeit, sein unternehmerischer Geist und sein Drang danach, sich immer neu zu erfinden, haben sich ausgezahlt.
Milenovs Auftragsbücher sind voll, man wartet inzwischen durchschnittlich acht Monate auf einen Milenov’schen Garten. Auch der Fachkräftemangel berührt Goran wenig. „Mir ist schnell klar geworden, dass ich gegen den Fachkräftemangel in Deutschland nichts tun kann, deshalb habe ich mir einfach eine eigene Lösung geschaffen.“ Anfangs sprachen wir bereits über Goran Milenov als People Builder. Niemals vergaß er bei seinem Erfolg seine bosnischen Wurzeln und wollte anderen das Leben, das er sich in Deutschland erarbeitete, ebenfalls bieten. So holte er bosnische Mitarbeiter zu ihm nach Stuttgart, darunter Freunde und Familie. „Man kann sagen, wir sind ein richtiges Familienunternehmen. Ich arbeite täglich mit Menschen zusammen, die ich seit meiner Kindheit kenne. Das macht einfach Spaß.“
Als Starthilfe bietet er ihnen einen neuen Lebensmittelpunkt in Form von Sprachkursen, Führerschein und stellt sogar Wohnungen für sie und ihre Familien. Bei dem Gedanken daran, wie Goran das Leben dieser Menschen für immer verändert, bekommen wir jedes Mal aufs Neue Gänsehaut.
2018 entschied sich Goran dafür, seine Strategie zu überdenken. Die Auftragslage war zwar gut, doch das Wachstum seines Unternehmens fing an zu stocken. Ihm fehlten planbare und regelmäßige Aufträge und ein klares Service-Konzept. Es war klar: er muss was verändern, jedoch wusste er nicht, wo er beginnen sollte. Zum richtigen Zeitpunkt kam er damals mit unserem Außendienstler Michael Burger, der ihn bereits viele Jahre in Sachen Marketing betreute, ins Gespräch. Michael war überzeugt, dass nur eine Neupositionierung Milenov aus seiner Situation rausholen konnte. „Michael saß damals bei uns im Büro und meinte, er würde nicht eher aufstehen, bevor ich ihm nicht versprechen würde, dass ich diesen Workshop mache. Ich habe ganz klar gesehen, welchen Mut ihn das gekostet hat, aber gleichzeitig auch, wie überzeugt er war, dass der Workshop das Richtige für uns ist. Das hat mir letztendlich meine Entscheidung leicht gemacht. Michael hat uns noch nie falsch beraten.“
Gemeinsam mit seiner Frau Dorothee und seinen beiden Bauleitern Branko und Mirko kam er zu uns nach Naila. Die Reise nach Oberfranken sollte ihm die nötige Distanz zu seinem Tagesgeschäft und einen freien Kopf geben.
„Niemals hätte ich gedacht, dass wir in so kurzer Zeit solche herausragenden und alles verändernden Ergebnisse entwickeln können. Der Workshop hat unser Miteinander, aber auch den Blick auf mein Unternehmen, nachhaltig verändert.“ – Goran Milenov
Ein klares Projekt-Management und ein im Detail abgestimmter Marketing-Prozess ist für die Markteinführung ultimativ notwendig, denn das „normale Tagesgeschäft“ muss nebenbei auch noch erledigt werden. „Ich hatte immer schon ein großes Faible dafür, Prozesse und Verantwortlichkeiten genau zu planen. Alle bestehenden betrieblichen Abläufe sind bei uns genau definiert. Jeder Mitarbeiter hat klar umrissene Aufgabengebiete. Somit kann unser Unternehmen eine Zeit lang gut auf „Auto-Pilot“ fahren. Nur dadurch können wir neben der täglichen Routine personelle und zeitliche Kapazitäten für Markteinführungen stemmen.“
Der Workshop war sehr intensiv, ist uns aber bis heute in besonderer Weise in Erinnerung geblieben. Wir lernten hier nicht nur ganz große Menschenfreunde kennen, sondern ein Team, das offen und sachlich miteinander kommunizierte, absolute Ehrlichkeit an den Tag legte und gemeinsam und aneinander wuchs. Ein Jahr später treffen wir nun auf eine Mannschaft, die sich grundlegend geändert hat. Das Selbstbewusstsein und die Überzeugung vom eigenen Können merkt man ihnen heute schon nach wenigen Minuten an. „Der Workshop hat uns geholfen, zu erkennen, wer wir sind und wofür wir stehen. Wir lehnen jetzt auch mal Aufträge ab, ohne dabei ein schlechtes Gefühl zu haben.“
Beim gemeinsamen Mittagessen erzählt uns Goran mit strahlenden Augen von den ersten Erfolgen seiner Positionierung. „Bei uns hat sich einiges getan. Wir haben es geschafft, in kurzer Zeit Planbarkeit in unsere Aufträge bekommen. Auf die Service-Pakete, die wir im Workshop geschnürt haben, reagieren unsere Kunden total begeistert. Wir haben schon viele davon verkaufen können und das Interesse daran wird immer größer.“
Auf die Frage, ob er die Positionierung mit uns wieder angehen würde, antwortet Goran mit einem klaren und selbstbewussten Ja. Und auch sein Bauleiter Mirko Huber bestätigt uns kurz nach dem Workshop: „Es war die allerbeste Entscheidung, den Workshop mit euch zu machen. Es fällt alles auf fruchtbaren Boden und beginnt zu wachsen.“
Kurz vor dem Abschied sagt Goran noch etwas, was uns sehr bewegt. „Was mir wirklich Ruhe gibt, ist, dass ich in ein paar Jahren mein Unternehmen gesund übergeben kann, an [meinen Neffen] Branko und Mirko. Und ich weiß, dass sie das toll machen werden und ich weiterhin für sie da bin. Als Mentor, nicht als Geschäftsführer.“
Der Ausflug nach Stuttgart zeigt uns wieder eins: wir sind glücklich und stolz, Kunden wie Milenovs zu haben. Kunden, die den Mut und die Disziplin aufbringen, aus ihrem Unternehmen immer mehr rauszuholen als ihr Wettbewerb. Kunden, die verstehen, dass eine Spezialisierung im Handwerk notwendig ist, um auch und gerade wegen der guten Konjunktur dieser Branche in den nächsten Jahren überleben zu können. Kunden, die uns Vertrauen schenken, diese Reise mit ihnen zu gehen und unser Wissen annehmen. Kunden, die richtige Macher sind. Nächstes Jahr feiern wir bereits unsere 10jährige Partnerschaft mit den Milenovs. Und glauben Sie uns: Das wird gefeiert.