Im Juli 2020 sorgen die neuen Regelungen der DSGVO für viel zusätzlichen Schreibkram und ziehen schon lange weite, teilweise unbeliebte Kreise in vielen Branchen. Nun könnte es allerdings für ganz Europa und vor allem dessen jüngere Generation eine schwerwiegende Folge haben. Meta, der Konzern der unter anderem hinter Facebook, Instagram und WhatsApp steht, überlegt nun aufgrund der schweren Datenübertragung seine Dienste in Europa abzuschalten.
Beim Gedanken an diese Situation wird es vielen mulmig im Bauch. Nicht nur privat möchten viele Nutzer nicht mehr auf diese Kommunikations- und Inspirationsplattformen verzichten. Auch viele Existenzen sind- zumindest teilweise davon abhängig. Das betrifft außerdem auch Influencer, die besonders über Instagram, teils riesige Followerschaften aufgebaut haben, die von heute auch morgen nichtig werden würden. Genauso gibt es viele Unternehmen, die Metas Plattformen als Vetriebskanäle nutzen. Die Gründe von Mark Zuckerbergs Firma kommen aus dem Jahresbericht an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC des Konzerns hervor. Dort heißt es:
„Wenn wir nicht in der Lage sind, Daten zwischen den Ländern und Regionen, in denen wir tätig sind, zu übertragen, zu verarbeiten und/oder zu empfangen, oder wenn wir daran gehindert werden, Daten zwischen unseren Produkten und Dienstleistungen auszutauschen, könnte dies unsere Fähigkeit beeinträchtigen, unsere Dienstleistungen zu erbringen, […] was sich negativ auf unsere Finanzergebnisse auswirken könnte.“
Meta sorgt damit für großes Aufsehen. Besonders Datenschützer vertreten die Meinung, dass sich das Unternehmen eben aus dem europäischen Markt zurückziehen muss, wenn es keine Bereitschaft zeigt, sich an die rechtlichen Gegebenheiten anzupassen.
Was heißt das für die Nutzer?
Ob privater Account oder Firmenaccount, in erster Linie müssten alle Nutzer mit der Abschaltung auf all die Vorteile verzichten, die die Nutzung von Instagram, Facebook und WhatsApp für sie mit sich bringen. Whatsapp Business, Instagram und/oder Facebook Anzeigen oder das tägliche Darstellen unseres Lebens im Internet, es hat große Auswirkungen und erreicht die Menschen weltweit. Mit der Abschaffung dieser Plattformen würde ein großer Teil der aktuellen Kommunikationskanäle wegbrechen, die vielleicht auch Sie regelmäßig nutzen. Eins ist jedoch sicher: Alternativen würden geschaffen werden und auch für den europäischen Raum würde sich die „Internetwelt“ weiterdrehen. Vielleicht hat es ja durchaus postitive Aspekte und schafft eine völlig neue digitale Möglichkeit für Netzwerke, Firmen und Privatnutzer.
Back to the roots – kommt damit die analoge Kommunikation zurück?
Mit dem Ausfall den meist genutzten Plattformen überhaupt, öffnen sich auch wieder alte Türen. Unabhängig von Internet und mächtigen Konzernen kann das analoge Marketing wieder an großer Bedeutung gewinnen. Kein Instagram, kein Facebook und kein Whatsapp, nur die guten alten Plakate und Zeitungen der Regionen. Ist das vielleicht auch was die Gesellschaft braucht? Einfach mal alles zurück auf Anfang, zurück in die Realität ohne Filter und Bildbearbeitung.
Marketing kann sicher auch außerhalb von den Social Media stattfinden, aber können und wollen sich das deren Fans vorstellen?
Fazit
Es bleibt weiter spannend, wann, ob und wie die Entscheidungsträger bei Meta ihren Worten Taten folgen lassen. Zu befürchten haben Nutzer wie auch Unternehmer dennoch wenig. Das Internet wird Europa keinesfalls vollständig verlassen und dennoch täte der Gesellschaft ein Umschwung im Umgang mit den sozialen Medien sicher gut. Vielleicht hat besonders Facebook inzwischen auch einfach ausgedient? Vielleicht bringen die aktuellen Entwicklungen ja eine längst überfällige Wende mit sich. Wir werden es sehen!
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