Das Metaverse als virtuelle Wirklichkeit
Der Name Mark Zuckerberg ist den meisten Menschen geläufig, ebenso kennt fast jeder Facebook, Instagram und WhatsApp. Ende letzten Jahres sorgte der Facebook-Konzern für Schlagzeilen. Sie haben es vielleicht mitverfolgt- die Muttergesellschaft Facebook wird zu Meta. Weil zum Konzern so viel mehr als eben nur Facebook gehört, fand die Umbenennung statt. Doch nicht nur aus diesem Grund, sondern auch um den Grundstein für das Metaverse zu legen.
Von einer Grundsteinlegung ist hier nur im übertragenden Sinne die Rede, denn ein Metaversum ist eine virtuelle Welt. Metaverse bedeutet Metaversum auf Englisch. Diese virtuelle Welt ist mit unserem realen Leben vernetzt, hat aber das Potenzial, alle Lebensbereiche online abzubilden. Das größte Ziel des Metaverse ist es, eine Plattform zu bilden, auf der alle Online-Anwendungen miteinander verknüpft sind.
Vielleicht wird es mit einem Beispiel klarer:
Sie möchten einen gemütlichen Samstagabend mit Freunden verbringen. Zuerst schicken Sie ihnen über WhatsApp eine Einladung. Weil Sie in Zeitnot sind, bestellen Sie bei Rewe Getränke und Snacks über die App, sodass Sie diese via Click&Collect nur dort abholen brauchen. Im Auto läuft ein Podcast über Spotify. Sobald Sie wieder daheim sind, bestellen Sie online italienisches Essen bei Lieferando. Mit Ihren Freunden unterhalten Sie sich angeregt, danach sehen Sie sich bei Netflix zusammen einen Film an und knabbern Popcorn.
Alle fünf Onlinedienste stehen einzeln für sich. Das Ziel eines Metaversums ist es, sie alle in einer Anwendung zu kombinieren. Dort bewegen Sie sich mit einem Avatar (Online-Kunstfigur) in einer virtuellen Welt.
Doch damit nicht genug. Wenn Sie diesen einen Abend online abbilden würden, denkt man eher an eine Art Computerspiel als ein richtiges Zusammentreffen mit Freunden. Oder denken Sie nicht auch an ein kleines Figürchen, das auf einer zweidimensionalen Landkarte herumläuft und dann mit anderen Avataren in Kontakt tritt?
Das Metaverse von Mark Zuckerberg zielt darauf ab, viel mehr zu können. Es soll mindestens eine Erweiterung für die Umgebung sein, die wir bislang gewohnt sind.
Stellen Sie sich vor, das Metaverse ist nicht nur ein Raum, in dem Sie sich online vernetzen können, wie Sie es vielleicht durch die sozialen Netzwerke schon kennen. Sie können sich dort weiterbilden, einen Partner finden, arbeiten, eine Versicherung abschließen, Sport treiben oder sich die Nachrichten ansehen. Zahlen könnten Sie dort mit Kryptowährungen.
Damit das Metaverse eben nicht wie ein altmodisches PC-Spiel wirkt, sondern es mit der Realität aufnehmen kann, setzen seine Macher auf Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality.
Das Metaverse ist mehr als nur ein Kommunikationsplatz
Als ein Ort, der neue Möglichkeiten für Konsum bietet, weckt das Metaverse natürlich auch das Interesse vieler bekannte Marken. Wenn es so funktioniert wie von den Entwicklern beabsichtigt, ist das Metaverse nicht nur ein Raum, an dem man sich austauschen kann, sondern hat eben auch das Zeug zum Point of Sale.
Doch das Metaverse will uns Nutzer nicht mit Anreizen zum Geld ausgeben locken, sondern es könnte auch die Art verändern, wie wir es verdienen. Berufliche Meetings könnten nicht mehr nur über Skype oder Zoom stattfinden, sondern auch im Metaverse, wo es sich fast so anfühlt, als würden Sie direkt neben Ihren liebsten Kolleg*innen sitzen.
Die Entwicklungsmöglichkeiten für die nächsten Jahrzehnte sind grenzenlos, genau wie in der Realität auch. Alles in allem ist das Ziel, die Online-Erfahrungen, die jeder von uns ständig macht, noch erfahrbarer zu gestalten. Das Internet wird dadurch erlebbarer. Und vielleicht lässt es die Grenzen zwischen digitaler und physischer Welt noch mehr verschwimmen. Immerhin gibt es dort keine Beschränkung für die gleichzeitige Nutzung des Metaverse, es wäre also Platz genug für alle.
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