Die Voraussetzung für eine Strategie sind zunächst einmal klar definierte Unternehmensziele. Wenn diese überhaupt nicht formuliert und veröffentlicht wurden, kann dazu auch keine Strategie erarbeitet werden. Wenn ein Unternehmen oder eine Person ohne Ziele unterwegs ist, benötigt man auch keine Navigation. Erst wenn die Unternehmensziele allen Beschäftigten bekannt sind, lohnt es sich, den Weg der Zielerreichung mit einer Unternehmensstrategie zu beschreiben und den Mitarbeitern zu erläutern.
Die Unternehmensstrategie sollte klar und deutlich für alle Mitarbeiter kommuniziert werden. Viele Geschäftsführer lassen sich nicht in die Karten schauen und machen aus ihrer eigenen Strategie ein großes Geheimnis, das nur im Hinterstübchen mit ein paar Vertrauten ausgetauscht wird. So kann man aber die eigene Belegschaft nicht mit in die Zukunft nehmen. Die Mitarbeiter können nur volles Engagement zeigen, wenn sie wissen, welchen Sinn und Zweck ein Unternehmen verfolgt und wohin die Reise in Zukunft gehen soll.
Aufzugspositionierung sollte jedem Mitarbeiter bekannt sein
Bevor man die Strategie jedem Mitarbeiter ausführlich erklärt, sollten von der Geschäftsleitung leicht verständliche und klare Leitsätze formuliert werden, wofür das Unternehmen überhaupt steht. In unserem Positionierungs-Workshop erarbeiten wir dazu eine Aufzugspositionierung, also ein paar wenige Sätze, die in 20 bis 30 Sekunden jedem Interessierten erklären, auf welcher Mission ein Unternehmen unterwegs ist und welche Geschäftsidee grundsätzlich verfolgt wird. Dabei sollte von der Geschäftsleitung einmal nachgefragt werden, ob jeder Mitarbeiter dieses grundlegende Statement auch wirklich verstanden hat oder ob sich mehrere Auslegungen des Geschäftszweckes ergeben. Geschäftsleitung und Führungskräfte müssen dabei die Strategie immer wieder kommunizieren und anhand von Beispielen und regelmäßig anstehenden Entscheidungen erklären. Das Wissen der aktuellen Geschäftsstrategie unterstützt Ihre Mitarbeiter gerade in der täglichen Arbeitsroutine, aber auch, wie sie sich bei kritischen Situationen zu verhalten haben und bietet ihnen ein Navigationssystem durch ihr Arbeitsleben.
Die Strategie bestimmt die Auswahl und Förderung von Mitarbeitern
Für den Unternehmer erleichtert eine klare und eindeutige Strategie die Auswahl des Berufsnachwuchs und den zu besetzenden Stellen. Bei der heutigen Bewerberknappheit wird man bei Einstellungen in vielen Branchen immer wieder Kompromisse machen müssen. Verzichte ich auf fachliche Qualifikationen, bevorzuge ich lieber junge oder ältere Fachkräfte oder gehe ich auch einmal ein Risiko mit Seiteneinsteigern ein? Die Strategie bestimmt auch, welche Weiterbildungsmaßnahmen genutzt werden sollen und für welche Bereiche man die weitere Entwicklung der Mitarbeiter bewusst fördern soll. Stehen hier eher fachliche Themen im Mittelpunkt oder will man verstärkt zwischenmenschliche Aspekte, wie Führung und Kommunikation, verbessern?
Haben Sie bei der Neupositionierung die Mitarbeiter im Blick
Gerade deshalb ist es so wichtig, bei einer Neupositionierung eine möglichst repräsentative Auswahl an Mitarbeitern bei einem Firmen-Workshop mit dabei zu haben. Ambitionierte Ziele können nur dann erreicht werden, wenn dazu qualifizierte und motivierte Mitarbeiter mit im Boot sind. Wenn die ausgewählte Zielgruppe auf keine Resonanz bei den Mitarbeitern trifft, wird man mit einer neuen Strategie nicht weit kommen. Dabei wird man nicht in allen Fragen immer Konsens herstellen können. Die Mitarbeiter sollten aber mit dem Prozess des gemeinsamen Workshops verstehen, warum man genau zu neuen Ergebnissen gekommen ist. Mit der Beteiligung und der aktiven Mitarbeit an der veränderten Unternehmensstrategie fangen die Beschäftigten an, selbst unternehmerisch zu denken und zu handeln. Sie werden, wenn sie wirklich einbezogen werden, im besten Fall zu Mitunternehmern, die im Sinn einer nachhaltigen und langfristigen Sicherung des Unternehmens auch über den eigenen Schatten springen können.
Nehmen Sie sich Zeit für laufende Information und Diskussion und das Wichtigste: Vorleben
Das Mitnehmen der Belegschaft gelingt also nur, wenn sie am Entscheidungsprozess beteiligt wird, wenn sie rechtzeitig über Strategieänderungen informiert wird und auch über die aktuelle Lage und den Erfolg der Zielerreichung ausreichend auf den neuesten Stand gehalten wird. Deshalb müssen sich Unternehmer und Geschäftsführer heute regelmäßig Zeit nehmen, um in Personalversammlungen und auch in Einzelgesprächen immer wieder die Strategie zu erläutern und zu erklären. Das Wichtigste dabei ist aber authentisches Vorleben. Nur wer sich als Unternehmer selbst konsequent an die eigenen Grundsätze der Strategie hält und auch einmal zugibt, wenn Fehler unterlaufen sind, bleibt glaubwürdig und schafft damit das notwendige Vertrauen in das eigene Unternehmen. Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind auch die wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass Sie als begehrenswertes Markenunternehmen von Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern geschätzt und geachtet werden.
Bildnachweis:
Bild-Nummer: 90222600 von drubig-photo und 202936765 von opolja – stock.adobe.com