Personalgewinnung – das Wettrennen um Bewerber*innen startet jetzt

Bald wird es eng auf dem Arbeitsmarkt. Nicht für die Beschäftigten, sondern für die Unternehmen. Denn in den kommenden 15 Jahren hören knapp 30 Prozent der aktuell verfügbaren Arbeitskräfte auf zu arbeiten. Die Babyboomer starten in den wohlverdienten Ruhestand.

Da die ihnen nachfolgenden Generationen deutlich geburtenschwächer waren, wird sich der Fachkräftemangel spürbar zuspitzen. Schon jetzt fehlen in jedem zeiten Unternehmen in Deutschland qualifizierte Arbeitskräfte. Diese Entwicklung wird sich in Zukunft nur noch mehr verschärfen.

Darum ist Personalgewinnung so wichtig
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Der Wettkampf um die besten Mitarbeiter*innen, der sogenannte War for Talents, ist längst im Gange. Die Konkurrenz ist unerbittlich.
Wahrscheinlich hast auch du es in letzter Zeit schon gemerkt: Die Bäckerei um die Ecke hat- auch wegen vieler Krankheitsfälle in Verbindung mit Corona- ihre Öffnungszeiten verkürzt, deine liebste Brauerei hat ihren Werksverkauf nun an Samstagen geschlossen oder wenn du bei Sanitärbetrieben anrufst, hebt oft nicht einmal jemand das Telefon ab.

Als Kund*in rollst du mit den Augen, planst deine Einkaufsgewohnheiten um und gewöhnst dich wahrscheinlich schnell an die neue Situation. Doch was für dich allenfalls ein bisschen nervig ist, lässt Personalverantwortlichen graue Haare wachsen. Sie fragen sich: Wenn es nun schon so schwer ist, geeignete Mitarbeiter*innen zu finden, wie wird das dann erst in ein paar Jahren?

Arten der Personalgewinnung

Die beiden Formen der Personalgewinnung sind einerseits das Recruiting und andererseits das Active Sourcing.
Unter Recruiting versteht man alle dir bekannten Arten, die Unternehmen nutzen, um auf freie Stellen in ihren Reihen aufmerksam zu machen. Das können Stellenanzeigen in Printmedien wie Tageszeitungen sein, Ads über die bekannten Social-Media-Kanäle wie Xing oder LinkedIn, Messeauftritte oder Ausschreibungen auf der Unternehmens-Website.
Beim Active Sourcing warten Personalverantwortliche nicht darauf, dass potentielle Bewerber*innen auf die von ihnen ausgeschriebenen Stellen aufmerksam werden. Stattdessen recherchieren diese proaktiv nach Personen, die als zukünftige Mitarbeiter*innen zum Unternehmen passen können. Möglichkeiten zur zielgerichteten Ansprache dieser Arbeitnehmer*innen sind zum Beispiel Profile Mining in sozialen Netzwerken oder indem Personaler*innen über die aktuellen Beschäftigten an deren Netzwerk herantreten (Referral Sourcing).

So gelingt die Personalgewinnung
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Zuerst einmal ist es ganz gleich, auf welche Weise du zukünftige Talente, Teamkolleg*innen und Führungskräfte ansprichst. Damit die Personalgewinnung für dich zum Erfolg wird, sind zwei Faktoren entscheidend: ausreichend Zeit und ein starkes Employer Branding.

Zeit

Du wirfst einen Blick in den Kalender und dir fällt auf, dass ein langjähriger Mitarbeiter, nennen wir ihn Jochen, im nächsten Monat in Rente geht. Seine Abschiedsfeier ist geplant, ein Geschenk liegt verpackt in deiner Schreibtischschublade, aber du hast dich noch nicht darum gekümmert, eine*n Nachfolger*in für Jochen zu suchen.
Halt, stopp, denk gar nicht weiter über diese Situation nach. So weit darf es in deinem Unternehmen niemals kommen!
Zu deinem Unternehmen passende Mitarbeiter*innen findest du nur, wenn du dir ausreichend Zeit nimmst.
Überlege dir also frühzeitig, wo eventuelle Personalengpässe bestehen und behalte im Blick, an welcher Stelle zukünftig Plätze unbesetzt bleiben werden.
Frage dich außerdem, welches Personal du in Zukunft brauchst, um deine unternehmerischen Ziele zu erreichen.
Nur dann kannst du Recruiting-Maßnahmen ergreifen, die heute geeignete Bewerber*innen ansprechen und sie zu deinen Mitarbeiter*innen von morgen machen.

Employer Brand

Deine Arbeitgeber-Marke entsteht ebenso erst durch anhaltende Pflege. Du kommunizierst sie nicht nur nach außen in der Hoffnung auf neue Bewerber*innen, sondern auch nach innen, an dein bestehendes Team. Denn es nutzt nichts, wenn dein Unternehmensimage über eine hohe Strahlkraft verfügt, der die gelebte Unternehmenskultur nicht gerecht wird. Hierfür ist eine aufrichtige Kommunikation hilfreich.
Sprich mit Jochen darüber, was dafür gesorgt hat, dass er so lange Teil des Teams war. Aber hole auch ehrliches Feedback bei ihm ein, welche Verbesserungsmöglichkeiten er sieht.
Frag den Azubi, ob er sich wohlfühlt oder was ihm im Alltag fehlt.
Behandle deine Mitarbeiter*innen wie die Menschen, die sie sind, arbeite mit ihnen an ihren Schwächen und fördere ihre Stärken.

 

Klassisches Recruiting oder verstärktes Active Sourcing-  wenn du es nicht schaffst, deine Personalgewinnung rechtzeitig angehen und den Mehrwert bewusst kommunizierst, den dein Unternehmen für die immer weniger werdenden Arbeitnehmer*innen bietet, wird die Luft in den nächsten Jahren immer dünner für dich. Beweise stattdessen einen langen Atem, indem du jetzt schon anfängst zu trainieren.

 

 

 

 

 

Bildnachweis:  41822962 von Stefan Schurr320836784 von sportpoint und 179697248 von Giorgio Pulcini www.stock.adobe.com

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