Hört man den Begriff Social Media, kommen einem direkt Facebook, YouTube und Instagram in den Sinn. Doch auch Pinterest ist mit 442 Millionen aktiven Nutzern im Jahr 2020 eine feste Größe in der Welt der sozialen Netzwerke.
Die 2010 gegründete Foto-Plattform stellt Bilder, Kreativität und Inspiration in den Fokus. Der Nutzer erhält bei Pinterest die Möglichkeit eigene Bilder hochzuladen, Fotos, die ihm gefallen, als Pins zu markieren und diese Pins in Pinnwänden zu sammeln.
Laut Angaben von Pinterest ist die Motivation ein anstehendes Projekt realisieren zu wollen für 67 Prozent aller Nutzer ein Grund, um sich zu registrieren.
Anhand von Beispielen wird es deutlicher. Sie lieben Gebäck und verbringen viel Zeit mit backen in Ihrer Küche. Auf Ihre eigenen Kreationen sind Sie sehr stolz und möchten sie gerne mit anderen teilen. Die besten Gebäckstücke fotografieren Sie, um sie anschließend bei Pinterest hochzuladen und in einer Pinnwand zu sammeln. Außerdem nutzen Sie die Plattform umgekehrt, um die Rezepte anderer Nutzer zu entdecken. Andere Nutzer suchen möglicherweise Tipps wie man ein Kleid näht, zur Bepflanzung des Vorgartens oder Dekorationsideen.
Pinterest für Unternehmen
Durch den vielen Traffic, den Pinterest vorweisen kann, ist das Medium schon länger nicht mehr nur für Privatpersonen wie Hobbybäcker und Bastelfeen, sondern auch für unternehmerische Marketingzwecke von Interesse. Laut Pinterest suchen 77 Prozent der Nutzer in ihrem Netzwerk nach Produkten, mit deren Hilfe sie das nächste Projekt umsetzen können. Das heißt Pinterest generiert durch die Fotos eine Nachfrage nach Backutensilien, Stoffen oder Gartengeräten.
Trotzdem gibt es noch kaum Unternehmen, die sich aktiv ein Angebot für diese Nachfrage schaffen. Um diesen Mangel zu beheben, könnte beispielsweise Gardena Fotos auf Pinterest laden, die den Verkauf ihrer Gartengeräte bewerben. Dr. Oetker hingegen könnte Hobbybäcker über sein Backzubehör informieren. Die Fotos sollten dabei aber nicht offensiv die Marke ins Zentrum stellen, sondern vor allem einen Mehrwert für den Kunden bieten. Zu diesem Ziel sollte das Foto optisch ansprechend sein und sich trotzdem von der Masse abheben, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu wecken. Die einheitliche Gestaltung der Beiträge in Hinblick auf die verwendeten Farben, die Schrift wie auch die Tonalität sorgen für einen stimmigen Gesamteindruck und steigern den Wiedererkennungswert.
Beschreibungen und Rich Pins erzeugen Sichtbarkeit
Unternehmen erhöhen die Auffindbarkeit ihrer Angebote bei Pinterest, indem sie die Fotos mit treffenden sowie relevanten Titeln und Beschreibungen versehen. Hierbei sind ähnlich wie beim SEO-Marketing Keywords bedeutsam. Das Bespielen von Gruppenpinnwänden mit den eigenen Fotos zu bestimmten Themen wie Gartenbau, schafft zusätzliche Reichweite für die eigene Marke. Weiterhin nehmen die Konsumenten ihr Unternehmen dadurch als Experte in diesem Bereich wahr.
Generell ergibt es Sinn die Pinterest-Inhalte mit der eigenen Website zu verknüpfen. Das kann auch eine Komponente des Omni-Channel-Marketings eines Unternehmens sein (Beitrag verlinken).
Weiterhin sind mit Metadaten versehene Rich Pins eine Option, die den Benutzern zusätzliche Produktinformationen bieten, ohne dass er Pinterest verlassen muss. Produkt-Pins bieten Produktinformationen. Sie teilen dem Kunden zum Beispielt mit, dass die Gartenschere von Gardena 24.99€ kostet und im nahegelegenen Baumarkt verfügbar ist. Rezept-Pins bieten den Hobbybäckern Einblick in Zutatenlisten oder Schritt-für-Schrittanleitungen. Einen kurzen Überblick über das Produkt und seinen Anwendungsbereich ermöglichen Artikel-Pins.
Auch für das Handwerk kann Pinterest ein geeigneter Kanal zur Produktvermarktung sein. Landschaftsgärtner können mit hilfreichen Pflanzentipps potenzielle Kunden auf sich aufmerksam machen, die ihren Garten verschönern möchten. Alle Einrichtungsliebhaber ziehen Inspiration aus den Fotos, die eine Schreinerei zum Thema Mobiliar auf verschiedenen Pinnwänden teilt. Auch für Genusshandwerker wie Winzer oder Metzger eignet sich Pinterest hervorragend als Plattform. Dort können sie die eigenen Produkte gewinnbringend in Szene setzen.
Pinterest ist wie auch Facebook oder Instagram kein Kanal, den Unternehmen zwei Wochen intensiv pflegen und dann schießen die Verkaufszahlen sofort durch die Decke. Stattdessen ist es eine Plattform, die die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden unterhaltsam weckt. Dadurch verbessert sie das Markenimage erhöht die eigene Reichweite organisch. Es lohnt sich folglich kontinuierlich am Pinterest-Ball zu bleiben.
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