Es gibt tatsächlich immer noch Unternehmer, die „mal so nebenbei“ einen Onlineshop installieren und dann nach einigen Wochen enttäuscht ihr Engagement wieder zurückfahren. „Hat`s ja gar nicht gebracht“ oder „…wird von unseren Kunden nicht angenommen“ sind Aussagen, die wir oft von Kunden zu hören bekommen, die halbherzig einen Online-Versuchsballon gestartet haben.
Der Eintritt in den Onlinehandel ist ein Fulltime-Job. Das dafür notwendige Konzept muss professionell vorbereitet und intensiv geplant werden. Kein Einzelhändler würde dagegen auf die Idee kommen, ein komplett neues Ladengeschäft oder eine neue Verkaufsfiliale so zwischen Tür und Angel zu planen. Zunächst muss sich jeder, der im Onlinehandel erfolgreich werden möchte, darüber klar sein, dass es mittlerweile schon jedes Angebot gibt und mit amazon ein Big Player auf dem Markt ist, der bereits alle denkbaren Produkte schon professionell vermarket und mit Marketplace-Händlern die Vormachtstellung nochmals massiv ausgebaut hat. Die Nummer zwei unter den Marktplätzen eBay stellt nur die Infrastruktur und bietet selbst keine Produkte an. Bevor Sie also selber mit einem Onlineshop starten, sollten Sie intensiv prüfen, ob nicht zunächst ein Engagement bei den großen Zwei in der Branche einen weniger aufwändigen Markteintritt in den Onlinehandel rechtfertigen würde.
Erarbeitung eines Anforderungsprofils
Sollten Sie sich entschließen dennoch in einen eigenen digitalen Verkaufskanal zu investieren, dann machen Sie sich klar, dass jetzt eine Menge an Arbeit auf Sie zukommt. Allerdings dürfen Sie gewiss sein, dass sich diese Arbeit langfristig für Sie auszahlen wird. Der eigene Shop stärkt nicht nur Ihre Marke, sondern sorgt auch dafür, dass Sie unabhängig agieren können und der Großteil der erwirtschafteten Erlöse auf Ihrem Bankkonto bleiben. Was sind also die wichtigsten Fragen, die bei der Planung eines Onlineshops geklärt werden müssen? Gehen wir es an:
Geschäftsmodell und Positionierung: Ganz am Anfang steht die Überlegung, welche Alleinstellungsmerkmale Sie Ihren Kunden mit Ihrem Shop-Angebot vermitteln wollen. Einen weiteren Onlineshop für Bücher, Schuhe oder Pasta-Spezialitäten braucht kein Mensch. Sie sollten sich schon mit einem einmaligen Angebot oder mit exklusiven Servicepaketen vom Wettbewerb absetzen können. Zum Start wäre ein Positionierungsworkshop ideal, um eine einmalige Leuchtturm-Wirkung auszustrahlen.
Zeitraum: Zunächst ganz wichtig: Von wann bis wann soll der Shop fertiggestellt werden. Welche Manpower kann dafür zur Verfügung gestellt werden?
Budget: Die Einrichtung einer neuen Verkaufsfiliale kostet genauso wie ein Onlineshop eine Menge Geld. Machen Sie sich bewusst, dass es mit einem niedrigen vierstelligen Betrag nicht funktionieren kann.
Software und Pflege: Sie sollten in jedem Fall selber Ihre Produkte in den Shop einpflegen können. Trotzdem ist die Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Agentur notwendig, da viele Plug-ins und Anwendungen integriert werden können. Sie können nie und nimmer alles selbst erledigen.
Gütesiegel und Zertifizierungen: Legen Sie Wert auf Gütesiegel wie z. B. Trusted Shops, dann sollten Sie die Anforderungen von Anfang an in Ihre Planungen einkalkulieren und nicht nachträglich einen hohen Entwicklungsaufwand investieren müssen.
Design und Usability: Ihr neuer Online-Auftritt sollte einfach gut aussehen, die Besucher in Kauflaune bringen und intuitiv zu bedienen sein. Auch ein klares und gut strukturiertes Navigationskonzept, besonders für mobile Endgeräte, sollte dabei realisiert werden. Allein dieser Punkt zählt zur ganz großen Herausforderung bei dem Projekt und sollte ausgiebig getestet werden.
Funktionsumfang: Machen Sie schon in der Planungsphase klar, welche Features Ihr Shop abdecken soll. Hier nur ein Auszug der umfangreichen Möglichkeiten: Merkliste, Wunschzettel, Produktvergleich, Cross-Selling, Up-Selling, Gutscheine, Bewertungen, Druckausgabe, Einkauflimits, Vorbestellmöglichkeit, Produktsuche und Filterung, 360-Grad-Abbildungen, Individualisierung von Produkten (z.B. mit Firmenlogo) usw.
Anbindung an Warenwirtschaft: Soll der Onlineshop völlig autark arbeiten oder planen Sie früher oder später die Anbindung an Ihre Warenwirtschaftssoftware mit Austausch der Bestands- und Bewegungsdaten? Eine spätere Implementierung kann richtig teuer werden oder bei der falschen Software sogar nur über Umwege oder Schnittstellen-Dateien möglich sein.
Bezahl- und Versandmöglichkeiten: Mit welchen Bezahlmöglichkeiten möchten Sie starten und welche später hinzunehmen. Mit welchen Dienstleistern wollen Sie die Lieferung organisieren und wie stellen Sie eine passende Versandkostenberechnung sicher? Auch hier hilft eine professionelle Vorbereitung, spätere Änderungen werden hier immer sehr aufwändig.
Hosting: Von Anfang an sollte eine leistungsfähige Anbindung des Shops gewährleistet sein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass bei regem Besuch die Suchfunktionen zu lange dauern oder noch schlimmer der Bestellvorgang abbricht. Ein Hosting wie bei der Standerd-Internet-Präsenz reicht hier bei Weitem nicht aus.
Marketing: Allein zu diesem Punkt könnte man noch weitere Artikelserien schreiben. Machen Sie sich einfach bewusst, dass ein Onlineshop STÄNDIG beworben werden muss. Sie brauchen vom Start weg eine klare Marketing-Strategie mit der Konzentration auf die von Ihrer Zielgruppe favorisierten Kanäle. Auch „analoge Werbemöglichkeiten“ wie Aktionskataloge und Postmailings sollten Sie hier in Ihre Aktivitäten einbeziehen.
Experten-Status: Planen Sie mit dem Shop einen Blog, Podcast oder Produkt-Videos mit denen Sie Ihren Shop auch im Bereich Content aufwerten wollen? Möchten sich gleichzeitig mit dem Shop einen Experten-Status im Bereich Ihrer erarbeiteten Positionierung aufbauen? Dann sollten Sie in jedem Fall von Anfang an einen Redaktionsplan mit nützlichen und unterhaltsamen Inhalten rund um Ihre Produkte einplanen.
Internationalität: Beschränken Sie sich auf den deutschsprachigen Raum oder soll der Shop auch im EU-Ausland oder weltweit verkaufen? Von der Antwort dieser Frage hängen weitere Faktoren für Ihre Planung ab wie Mehrsprachigkeit, Währungen und eigenständige Preisbildungen. Natürlich beeinflusst diese Frage auch die Versand- und Liefermöglichkeiten.
Rechtliche Anforderungen und Datenschutz: Onlineshops stehen im Gegensatz zu konventionellen Firmen-Webseiten unter besonderer Beobachtung. Rechtliche Fehler bei der Produktbeschreibung, im Kaufprozess, bei der Datenschutzerklärung und den Pflichtangaben können sich hier besonders negativ, auch in Form von Abmahnungen, auswirken. Sie brauchen hier unbedingt einen Partner, der Sie berät und auf dem Gebiet des Datenschutzes immer up-to-date ist.
Natürlich haben wir hier nur die wichtigsten Punkte für den Start der Planung eines Onlineshops beschrieben. Wenn Sie jetzt trotz der vielen Herausforderungen immer noch an Ihrem Online-Projekt festhalten wollen, dann möchten wir Sie an dieser Stelle weiter motivieren jetzt noch auf diesen fahrenden Zug aufzuspringen.
Die Zeit ist in jedem Fall reif für den Eintritt in den Onlinehandel. Jedes Produkt und jede Dienstleistung kann mit einem schlüssigen Konzept heute online verkauft werden, weltweit, 24 Stunden rund um die Uhr. Nutzen Sie die Gunst der Stunde und starten Sie noch in diesem Jahr mit den Planungen für Ihr digitales Vertriebskonzept. Wir laden Sie gerne zu einem unverbindlichen Informationsgespräch ein und empfehlen Ihnen das Investment in unseren kompakten Online-Positionierungsworkshop.
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