Usability ≙ Nutzerfreundlichkeit
Usability bezeichnet die Einfachheit, mit der ein Nutzer sich auf einer Website oder einem vergleichbaren System zurechtfindet. Hierbei soll die Bedienung zur Steigerung der Usability für den Nutzer möglichst übersichtlich und einfach gestaltet werden.
Ziel der Usability:
Ein Interface soll so gestaltet werden, dass möglichst allen Menschen, unabhängig von Fähigkeiten und Wahrnehmung, die optimale Nutzbarkeit bzw. die Verwirklichung des Zieles auf der Website erlaubt.
Was gehört zur Usability?
Die Usability ist eng mit grafischer Gestaltung verbunden. Dazu gehört visuelle Erfassbarkeit wie die Mindestgröße von Schriftarten auf Seiten, Farbwahrnehmung, Bewegung, Kontraste, Elementgrößen und allgemein die Verwendung von Formen auf der Seite.
Richtlinen für eine gute Usability:
- Ausreichender Kontrast zwischen Text und Hintergrund
- Einfarbige Hintergründe und einfache Verläufe
- Statischer Text und keine Animation in den Texten
- Serifenlose Schriften, besonders bei kurzen Texten
- Sparsame Verwendung von Hervorhebungen
- Keine zu starke Verwendung von Animationen. Einige Websites lassen es sogar zu, Animationen komplett abzuschalten, sofern diese störend wirken
- Einfache Navigationen, Einsatz von Breadcrumbs, wenig Verschachtelungen
- Auszeichnung von HTML-Elementen mit Accessibility-Attributen für Screenreader
- Semantisches HTML/HTML5
Schlechte Usability ist am Ende nicht nur schlecht für den Nutzer, sondern auch für den Unternehmer. Denn wenn sich der User nicht auf der Seite zurechtfindet, wird er nicht lange auf der Seite bleiben – selbst wenn die Seite die Information oder Interaktion eigentlich bietet, die der Benutzer sucht. Und dadurch können Unternehmensseiten und Shops bares Geld verlieren.
Usability-Tests
Usability lässt sich auf unterschiedliche Arten testen:
- Direkte Befragungen (z. B. Meinungen zur Website auf der Straße oder auf Events einholen)
- Fragebögen (über Kontaktformulare, Printformulare)
- Angewandte Usability-Tests (am Arbeitsplatz, in natürlicher Umgebung, am Gerät)
- Tests durch Experten (Beauftragung von Services, die Website zu testen)
Häufig sieht man in praktischen Versuchen, dass Nutzern eine Aufgabe auf der Seite gegeben wird, die sie erfüllen sollen. Anhand der Verlaufs der Aufgabenlösung lassen sich im Anschluss Verbesserungen der Seite ableiten.
User-Experience ≙ Nutzererfahrung
Kriterien für das Nutzererlebnis sind Stabilität, Nützlichkeit und Gestaltung. Je nach Seite wiegen diese Kriterien etwas anders.
Die Stabilität bezieht sich auf die Lauffähigkeit der Website. Diese sollte natürlich nicht abstürzen und Fehlermeldungen mit für den Nutzer nachvollziehbaren Nachrichten, z. B. beim Ausfüllen eines Kontaktformulars, bieten.
Nützlichkeit variiert je nach User. Manch ein Nutzer möchte nur Informationen, ein anderer will im Anschluss den Betreiber der Website im Laden aufsuchen oder direkt kontaktieren.
Die Gestaltung einer Website muss natürlich auch je nach Produkt variieren. Einige Seiten benötigen warme, emotionale Bilder, andere wiederum eine kühlere Informationspräsentation.
Gängige UX-Beispiele:
- Storytelling auf einer Seite
- Wecken von positiven und emotionalen Reaktionen in Verbindung mit dem Produkt
Schlechte User-Experience bedeutet oft den Absprung eines Nutzers für einen langfristigen Zeitraum von der Seite. Negativerfahrungen und Frust prägen sich schnell ein und vergraulen den Besucher ziemlich schnell.
User-Experience-Testing
Stabilität bzw. Ladezeiten lassen sich einfach messen. Mit Methoden wie der Verfolgung von Blickerfassung lässt sich feststellen, wie spontan der Nutzer auf verschiedene Inhalte reagiert. Auch Nutzerbefragungen anhand von Fragebögen sind hier üblich.
Da User-Experience ein vielschichtiges Thema ist, können eindimensionale Fragen schlecht beantwortet werden. Hier muss gefragt werden, ob sich Sinn, Gestaltung und Konzept einer Website klar zeigen und ob der User sich zweifelsfrei auf der Seite zurecht findet.
User-Experience für verschiedene Komponenten von Websites
Viele Komponenten von Websites verlangen eine durchdachte Gestaltung. So sollten ausgehende Links, die z. B. ein neues Tab öffnen, auch gekennzeichnet werden, damit der Nutzer weiß, dass er die Website verlässt.
Auf Carousels/Slider, besonders im Kopfbereich der Seite, sollte möglichst komplett verzichtet werden. Studien haben ergeben, dass meist nur der erste Slide geklickt wird und sehr selten abgewartet oder navigiert wird. Gute User-Experience für Slider ist schwer zu erzielen. Slides erscheinen einem neuen Nutzer eher zufällig und der Inhalt von Slidern lässt sich oft deutlich besser erfassbar in anderen Formen darstellen, die einem Nutzer sehr viel mehr Übersicht bieten.
Dies ist nur ein kleiner Auszug an Verbesserungen, für weitere Informationen gibt es viele hilfreiche und hochwertige Artikel von Smashing Magazine:
- Mobile Navigationen
- Carousel, Slider
- Sidebars
- Buttons
- Links
- Footer
- Suchformular
- Formulare allgemein
- Typografie
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