Ein Provider ist ein “Anbieter” von Mobilfunk- und Internetdiensten. Aus dem Englischen “to provide” (versorgen) ist “Provider” ein beliebter Begriff in der IT-Branche. Denn genau betrachtet, wäre der Wasser- und Stromversorger auch ein Provider.
In unserem Fall sprechen wir über Internetprovider – auch Internetanbieter oder Internetdienstleister genannt. Sie stellen technische Dienste, welche für die Nutzung und den Betrieb des Internets erforderlich sind. Diese Dienstleister stellen nicht nur den Internet-Anschluss und Router für den Internetzugriff zur Verfügung, meist betreiben sie zusätzlich oder ausschließlich Domain-, Server-, Web- und Mailhosting.
Domainhosting / Webhosting
Beim Domainhosting werden vom Internetprovider Domains angeboten und auf dessen Webserver registriert. Dabei werden Server und Webspace bereitgestellt, auf denen der Kunde seine Inhalte verwaltet. Die Leistungen umfassen dabei verschiedene Skriptsprachen, Datenbanksysteme, Caching-Tools, schnell installierbare CMS-Systeme, Statistiken, Datensicherung und mehr.
Serverhosting
Hier werden Server direkt angeboten. Sowohl virtuelle als auch physische Server – oft mit Zusatzleistungen wie Wartung und Datensicherung.
Domain-, Web- und Serverhosting sind eigentlich unmittelbar verbunden. Jedoch kann man bei vielen Anbietern auch die Art des Serverhostings wählen. Neben Shared Hosting gibt es noch virtuelle Server, Dedicated und Managed Server, Colocation Webhosting und Cloud Hosting.
Meistgenutzt ist das Shared Hosting
Hier ist der Name Programm (“shared” = “teilen”). Hier liegen viele Websites auf einem Server und teilen sich diesen. Das ist die wirtschaftlichere Option, denn die Kunden teilen sich die Kosten der Wartung und das bedeutet günstigere Preise und weniger Verbrauch, da der ganze Serverspeicher verteilt wird. Dennoch ist diese Variante oft mit längeren Ladezeiten verbunden, wenn der Server zu voll sein sollte. Bei gewünschten individuellen Anpassungen an der Servertechnik ist diese Art des Hostings recht unflexibel.
Dedicated Server / Managed Server
Hier wird ein Server bei einem Anbieter gemietet und dieser enthält nur die eigene Website.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten ist, dass beim Managed Server der Provider die Wartung und Pflege übernimmt. Beim Dedicated Server kümmern Sie sich mit Fachwissen und Selbstverantwortung eigenständig darum.
Beliebte Webhoster sind:
- Hetzner
- Amazon AWS
- 1&1
- DomainFactory
- Host Europe
Qualität statt Quantität
Man sieht bei Paketen vieler durchschnittlicher Hoster, dass zu einem geringen Preis viele Domains inbegriffen sind. Diese Hoster sind mit Vorsicht zu genießen, da sie oft viele Kunden auf einen Server packen, um den Preis niedrig zu halten – wodurch die Gesamtleistung des Servers oft sinkt.
Langsame Webseiten sind hier vorprogrammiert. Selbst durch starke Optimierungen erreichen diese kaum die Leistung, die sie mit einem guten Serverpaket haben könnten.
Mailhosting
Beim Mailhosting hat man einen E-Mail-Server. Die Mailserver laufen auf den Hosts des Anbieters. Im Idealfall sind auch Spamschutz und Schnittstellen zur Verwaltung der E-Mail-Postfächer inbegriffen.
Bekannte Mailhoster sind:
- Gmail
- Web.de
- GMX
- T-Online
Professionelle Mail-Adressen
Das Schöne an einer Website ist, dass die Domain und Mail-Adressen verknüpft sind. D.h. die meisten Provider bieten zum Webhosting auch ein integriertes Mailhosting an.
Somit sind professionelle E-Mail-Adressen, z. B. info@domainname.de, service@domainname.de, vorname.name@domainname.de und viele weitere möglich.
Worauf muss man nun genau schauen?
Man muss wissen, was man braucht. Wir betreiben zum Beispiel Websites mit dem CMS WordPress, das PHP als Skriptsprache und MySQL als Datenbanksystem voraussetzt.
Wir brauchen also ein Server mit folgender Voraussetzung für Wordpress:
- PHP 7.3 oder höher
- MySQL 5.6 oder höher ODER MariaDB 10.1 oder höher
- Nginx oder Apache mit dem Modul mod_rewrite
- HTTPS-Unterstützung
Alle weiteren Ressourcen errechnen sich dann aus der weiteren Verwendung des Systems. Wird es nur ein kleiner Blog? Dann reichen 256 MB Arbeitsspeicher und 50 GB Gesamtspeicher sicher aus. Auch kleinere Websites mit ein paar Seiten können sich damit zufrieden geben.
Dazu kommen:
- min. 50 GB Webspace
Die Sache mit dem memory_limit und Arbeitsspeicher:
Das PHP memory_limit ist nicht der Arbeitsspeicher. Mit dem memory_limit setzt man mit der php.ini den maximal nutzbare Arbeitsspeicher pro Skriptaufruf.
Beispiel: Der Webspace verfügt über 2 GB Arbeitsspeicher. Der Wert des memory_limit ist auf 256 MB gesetzt. Das bedeutet, dass ca. 7 PHP-Prozesse parallel ausgeführt werden können. Ist der Wert auf 512 MB, können nur noch 3 Prozesse parallel ausgeführt werden. Für jeden Prozess ist so ein entsprechender Arbeitsspeicher reserviert, damit dieser Problemlos ausgeführt werden kann, ohne andere Prozesse zu stoppen oder zu stören.
Eine mittelschwere Corporate-Website mit Blogging, stabiler Betriebszeit und vielen Inhalten kann auch dementsprechend viel Speicher benötigen. Kleine Shops mit WooCommerce benötigen mindestens 128MB. 512 MB bis 1024 MB sind hier ein guter Richtwert für den Arbeitsspeicher. 100 GB bis 250 GB Speicherplatz im Hostingpaket sind dafür auch ein gutes Investment.
Ein richtiger Shop mit zehntausenden Produkten und häufiger Frequenz, oder stark angesteuerte Blogseiten, die tausende Aufrufe pro Minute verkraften müssen, brauchen auch entsprechende Pakete. Hier ist alles nach oben offen.
Dazu kommen:
- PHP memory_limit min. 128 MB besser 256 MB
Ein SSL-Zertifikat und Auftragsdatenverarbeitung sollte auf jeden Fall im Paket inbegriffen sein. Auch auf Hosting auf SSD-Festplatten sollte man ein Auge werfen, da die Lesegeschwindigkeiten die von HDDs stark übertreffen.
Dazu kommen:
- min. ein SSL-Zertifikat inbegriffen
Grob preislich kann man sagen, das ein Einsteigerpaket ab 5 Euro bereits gut erschwinglich ist. Für rund 10 Euro bekommt man bei den meisten Hostern schon ein gutes Paket, das alle Grundbedürfnisse zufrieden stellt.
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